Blog


Veröffentlicht am von

Das "Einfahren" eines Aquariums

„Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt“ (chin. Sprichwort)

Der chemische Prozess, welcher in einem Aquarium stattfindet bezeichnet man als „Nitrifikation“

Dabei wird zuerst Ammoniak (NH3) mit molekularem Sauerstoff in Nitrit (NO3) oxidiert, welches dann in Nitrat (NO2) oxidiert wird. Nitrat wird von den Pflanzen zum Wachstum benötigt, hohe Mengen von Nitrat können allerdings auch ein unerwünschtes Algenwachstum herbeiführen.

Während Nitrit schon in kleinsten Mengen hochgiftig für die Fische ist, schadet Nitrat bis zu einer Konzentration von 25 mg/l nicht.

Verantwortlich für diese Oxidationsprozesse sind Bakterien, im wesentlichen Nitrosomonas, Nitrosopira (Umwandlung von Ammoniak in Nitrit) und Nitrobacter, Nitrospira (Umwandlung von Nitrit in Nitrat).

Diese Bakterienstämme müssen sich erst im Aquarium entwickeln.

In unserem Leitungswasser sind schon einige wenige Bakterien enthalten, auch mit Einrichtungsgegenständen, Kies und Pflanzen gelangen einige Bakterien in das Aquarium.

Allerdings ist die Anzahl dieser Bakterien nicht ausreichend.

Diese Bakterien müssen sich so vermehren, dass ein Gleichgewicht entsteht.

Dazu brauchen die Bakterien natürlich Nährstoffe (Ammonium und Nitrit):

Nährstoffe finden die Bakterien im Leitungswasser und in absterbenden Pflanzenteilen. Schnecken werden leider häufig nur als Plagegeister angesehen, aber auch sie produzieren Nährstoffe für Bakterien.

Es reicht also nicht, ein leeres Aquarium mit Wasser zu füllen und einfach stehen zu lassen.

Das Aquarium muss befüllt und eingerichtet werden mit Bodengrund, Pflanzen und eventuell Wurzeln und Steinen. Beleuchtung sowie Pumpen zur Filterung und Durchlüftung müssen angeschlossen werden.

Dann sollten Bakterien eingebracht werden, entweder mit Filtermulm aus einem bereits eingefahrenen Aquarium oder mit im Handel erhältlichen Bakterienkulturen (Filterstart o.ä.).

Damit diese Bakterien „Futter“ finden, sollte man eventuell eine minimale Dosis Futter in das Aquarium geben.

Aber auch mit diesen Bakterienkulturen darf man nicht sofort Fische einsetzen. In der ersten Zeit wird der Nitritgehalt ansteigen, das Maximum wird „Nitritpeak“ genannt. Erst wenn dieser wieder gesunken und nicht mehr nachweisbar ist, können Fische eingesetzt werden.

Dieser Prozess dauert im Durchschnitt 2-4 Wochen (unter Umständen auch etwas länger).

Auf keinen Fall sollte man während dieser Einfahr-Phase Mittel zur Algen-oder Schneckenbekämpfung einsetzen. Ein vorübergehendes Algenwachstum ist während des Einfahrens nicht unnormal und verschwindet in der Regel wieder.

Schnecken sind durchaus für das biologische Gleichgewicht im Aquarium nützliche Tiere, eine übermäßige Vermehrung kann man mit Schneckenfallen oder den Einsatz von Raubschnecken (z.B. Anentome Helena) auf natürliche Weise verhindern. Chemische Schneckenbekämpfungsmittel enthalten meist Kupfer, welches für viele Aquarienbewohner schädlich ist.

 

„Redakteur/ Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 55 RStV ist  Wilfried Lorenz 

Impressum

Verantwortlich gem. § 6 des Teledienstgesetzes:

Adresse Wilfried Lorenz
Altenessener Str. 341b
45326 Essen
Deutschland
Telefon +49-(0)201-350462
Fax +49-(0)201-350462
E-Mail info @ aqualorenz . de

 

Steueridentifikation

USt-IdNr: DE814748940

 

 

Gesamten Beitrag lesen