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Tipps für Ihr erstes Aquarium

Das Aquarium- ein verlorenes Paradies?

 

Der bekannte Zoologe Konrad Lorenz, war der Meinung, dass das Grundmotiv für den Wunsch ein Haustier zu halten, „der Sehnsucht des Kulturmenschen nach dem verlorenen Paradies“ entspringt.

Sicherlich gibt es nichts Entspannenderes als nach einem arbeitsreichen Tag, beim Blick in die beschauliche Unterwasserwelt den Alltag und den Stress zu vergessen.

Man sollte aber dabei nie vergessen, dass in erster Linie Verantwortung für lebende Tiere übernommen wird.

 

Häufig wird die Freude gerade bei Neueinsteigern dann leider schnell getrübt, wenn die ersten Fische sterben, das Becken veralgt und die Pflanzen auch nicht so wachsen, wie sie sollten. So gleicht das  Unterwasser-Paradies dann eher einer grünen Hölle.

Die Schuldigen sind dann meist schnell gefunden:

  • Der Verkäufer, weil er nicht richtig beraten hat.
  • Die Wasserwerke, weil das Wasser eben schon schlecht aus der Leitung kommt.
  • Die Fische selbst, weil sie sowieso krank waren, und die Pflanzen waren auch schon vorher nicht in Ordnung.

 

Spätestens jetzt teilt sich die Gemeinde der Neu-Aquarianer in zwei Lager. Zum einen die Menschen, welche es eben als gegeben betrachten, alle 2-3 Monate den Bestand an Fischen und Pflanzen zu erneuern (der Blumenstrauß in der Vase hält ja auch nicht ewig) – und zum anderen die Menschen, welche sich ernsthaft mit der Frage beschäftigen, wie man ein Aquarium richtig pflegt.

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Daher möchte ich hier einmal kurz zusammenfassen, was man unbedingt vor dem Erstkauf eines Aquariums beachten sollte:

  • Man sollte sich einen geeigneten Standort für das Aquarium aussuchen. Direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden, da dies zu unerwünschtem Algenwuchs führen kann. Außerdem sollte man sich über die Tragfähigkeit des Fußbodens/ Deckenlast informieren, da große Aquarien ein beträchtliches Gewicht erreichen können.
  • Wasserwerte kann man am einfachsten bei seinem Wasserversorger erfragen. Für die Entscheidung, welche Fische man einsetzen möchte, sind vor allem der ph-Wert, die Gesamthärte und die Karbonathärte wichtig, diese kann man mit im Handel erhältlichen Schnelltests (Tropfen oder Teststreifen) selbst messen. Am einfachsten ist es, wenn man den geplanten Fischbesatz auf die vorhandenen Wasserwerte abstimmt. Natürlich kann man das Wasser auch den Bedürfnissen der  Fische anpassen, wenn die Wasserwerte nicht für die gewünschten Fische geeignet sind, aber das erfordert etwas Mehraufwand.
  • Man sollte sich entscheiden, ob man das Aquarium offen oder geschlossen betreiben möchte. In offene Aquarien sollte man keine Fische einsetzen, die gern springen oder Tiere, wie z.B. Krebse oder Krabben, welche gern mal das Aquarium verlassen. Offene Aquarien sind in der Regel eher für Räume mit niedriger Luftfeuchtigkeit zu empfehlen, da es in Räumen mit bereits hoher Luftfeuchtigkeit aufgrund der Wasserverdunstung unter Umständen zu Schimmelbildung kommen kann.
  • Man sollte sich vor dem Kauf der Fische erst einmal gründlich über die Bedürfnisse der gewünschten Fische informieren. In Büchern, Internetforen, Zierfischverzeichnissen und  über  Vereine des VDA finden Sie vielfältige Informationen und erhalten Hilfe und Anregungen. Dabei sollten nicht nur die passenden Wasserwerte berücksichtigt werden sondern auch die Möglichkeiten der Vergesellschaftung unterschiedlicher Arten oder die Futteransprüche der verschiedenen Fische (Fische, welche nur Lebendfutter annehmen sind in der Pflege doch etwas anspruchsvoller). Auch sollte man vor dem Kauf der Fische sich über ihre Endgröße informieren (Fische passen sich größenmäßig nicht dem Aquarium an – sie sterben meistens nur früher in einem zu kleinen Aquarium, bevor sie überhaupt auswachsen können).  Schwarmfische sollte man niemals alleine halten, eine kleine Gruppe von mind. 6-10 Tieren sollte es immer sein. Es gibt aber auch revierbildende Fische, oder Einzelgänger, die keine Artgenossen dulden. Diese Dinge müssen alle berücksichtigt werden.

 

  • Bodengrund, Dekoration und Bepflanzung sollten dann auf die geplanten Fische abgestimmt werden. Während man für Fische, welche in hartem, alkalischen Wasser leben, kalkhaltigen Bodengrund und Lochgestein einsetzt, sollte man für Fische aus weichem, sauren Wasser auf  kalkhaltige Dekoration verzichten, passend wären dann Wurzeln und Bodengrund, welcher das Wasser nicht aufhärtet. Wenn man z.B. Panzerwelse pflegen möchte, sollte man eher feinen Bodengrund wählen, da sie an scharfen oder spitzen Steinen ihre Barteln verletzen können. Auch an ausreichend Versteckmöglichkeiten sollte man unbedingt denken.

 

  • Wichtig: Niemals Fische in frisches Wasser einsetzen!  Es muss sich erst eine Bakterienkultur (Nitrosomonas und Nitrobacter) aufbauen können, damit Schadstoffe im Wasser abgebaut werden. Bis es soweit ist, steigt der Nitrit-Wert im Aquarium an, erst wenn dieser seinen höchsten Wert erreicht hat (Nitrit-Peak) und wieder gesunken ist, so dass er nicht mehr nachweisbar ist, kann man Fische einsetzen. Dieser Prozess kann 3 -4 Wochen dauern (unter Umständen auch länger). Durch Zugabe von speziellen Bakterienkulturen oder „eingefahrenem“ Aquarienwasser kann man diesen Prozeß etwas verkürzen. Auf alle Fälle sollte man die Nitrit-und Nitratwerte vor dem Einsetzen von Fischen kontrollieren (Nitrit ist auch schon in kleinsten Mengen giftig – Nitrat-Werte sollten nicht über 25mg/Liter steigen).

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